Qualität im Schlauchlining

Laborgeprüft: 25 Unternehmen erhalten Siebert-Siegel

(26. Juni 2020) Das ist ein Rekordergebnis: 25 Unternehmen in Deutschland und den Niederlanden wurden in diesem Jahr von Siebert + Knipschild mit dem Siegel „Geprüfte Qualität“ ausgezeichnet. Seit fünf Jahren wird es durch das Prüfinstitut an ausführende Unternehmen im Schlauchlining vergeben – die Zahl der Siegelträger hat 2020 einen bisherigen Höchststand erreicht. Nur wer über ein Jahr lang exzellente Prüfungsergebnisse mit einem Schlauchliner-System erreicht hat, wird mit dem begehrten Siegel prämiert.

Laborleiterin Mirjam Lutzke und Geschäftsführer Andreas Haacker posieren mit dem Siegel
Freuen sich über die große Zahl der Siegelträger 2020: Laborleiterin Mirjam Lutzke und Geschäftsführer Andreas Haacker, Siebert + Knipschild

Das Siegel war 2015 von Siebert + Knipschild eingeführt worden, um Auftraggebern einen Überblick über die Leistung ausführender Unternehmen in Deutschland zu bieten. Dahinter steht die Erkenntnis, dass sich eine Bewertung von Schlauchliner-Qualität nicht allein über die Produkte treffen lässt. „Die ab Werk gelieferten Schlauchliner haben ihre Qualität über ihre Zulassung unter Beweis gestellt. Allerdings handelt es sich um Vorprodukte, die durch einen verfahrenstechnischen Härtungsprozess vor Ort erst ihre endgültigen technischen und chemischen Eigenschaften erhalten“, sagt Andreas Haacker, Geschäftsführer von Siebert + Knipschild.

Qualitätskontrolle verspricht langlebiges Ergebnis

Im Gegensatz zu beispielsweise werkseitig produzierten Rohren erhalten Schlauchliner erst bei der Aushärtung auf der Baustelle ihre endgültigen geometrischen und mechanischen Eigenschaften. Dabei ist der gesamte Prozess – von der Qualitätssicherung über die fachliche Qualifikation der Mitarbeiter bis hin zur Vorbereitung der Baustelle – entscheidend für das Ergebnis. „Je mehr sich ein Unternehmen mit einem System beschäftigt, desto sicherer kann es mit Unwägbarkeiten umgehen“, begründet Haacker die Tatsache, dass das Siegel immer jeweils nur für ein bestimmtes System erteilt wird.

Die Zahl der Siegelträger war laut Haacker noch nie so hoch wie in diesem Jahr. Das Bedürfnis der Unternehmen, einen hohen Anspruch an die Qualität zu erfüllen, ist laut Haacker groß. „Wir sehen insgesamt ein weiterhin deutliches Bemühen im Schlauchlining, nicht nur die Anforderungen zu erfüllen, sondern auch Auftraggebern die Sicherheit zu geben: Sie erhalten ein langlebiges Produkt für die nächsten Generationen“. Der Abschreibungszeitraum für Schlauchliner liege oftmals bei rund 50 Jahren, die voraussichtliche Nutzungsdauer gehe deutlich darüber hinaus.

Mängel können mehrere Ursachen haben

In die Siegel-Statistik fließen Proben von Schlauchliner-Baustellen ausführender Unternehmen ein, die über ein Kalenderjahr bei Siebert + Knipschild eingereicht wurden. Mindestens 95 Prozent müssen die Anforderungen aus der Zulassung erfüllen. Haacker: „Das Erreichen dieses Wertes ist eine sehr gute Leistung. Bereits in der Zulassung wird über eine Quantilwertberechnung die Wahrscheinlichkeit einer Ausfallquote statistisch berücksichtigt.“  Werden über die Siegelstatistik systematische Fehler festgestellt gehen die Ingenieure oft gemeinsam mit den Beteiligten der Sache auf den Grund.

Prüfingenieur Stefan Freitag im Labor von Siebert + Knipschild

Eine der Fehlerquellen liege in einer nicht hinreichend vorbereiteten Wasserhaltung. „Wasser ist ein Inhibitor für die Härtungsreaktion bei den meisten Harzen, die im Hauptkanal angewendet werden. Das kann man dann auf einen Blick erkennen und noch lange riechen“, erklärt Haacker. Ein nicht hinreichend ausgehärteter Liner mache sich durch nachhaltigen Styrolgeruch bemerkbar, da das Lösungsmittel nur durch eine erfolgreiche Härtung polymerisiert – also sich chemisch bindet.

Ein weiterer Mangel liegt laut Haacker in einer fehlerhaften Dimensionierung der Nennweiten, was dazu führe, dass durch Harzverdrängungen die eigentliche Tragschicht ihre Wanddicke nicht erreicht.

„Inzwischen haben die meisten ausführenden Unternehmen erkannt, dass Fehler sehr unangenehme Folgen haben können. Aber auch Netzbetreiber achten darauf, dass Ihre Projekte zum Erfolg werden – nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht“, lautet das Fazit des Experten.

Siebert + Knipschild liefert Daten zur Qualität – auch auf Abruf

Das Siegel ist laut Haacker eine gute Referenz für erfolgreiche Projekte – sowohl für Auftraggeber als auch für ausführende Unternehmen. Um die Voraussetzungen zu erfüllen, müssen im zurückliegenden Kalenderjahr mindestens 20 Prüfstücke eines Systems eingereicht werden. Betrachtet werden Wanddicke, E-Modul, Biegefestigkeit und Wasserdichtheit. Bei der Prüfung werden Bauteile berücksichtigt, die sowohl vom ausführenden Unternehmen als auch vom Auftraggeber der einzelnen Projekte eingereicht werden. Sie müssen darüber hinaus aus mindestens vier unterschiedlichen Baumaßnahmen stammen.

Insgesamt zeigt sich: Für Auftraggeber ist das Siegel eine gute Gelegenheit zu erkennen, welche Unternehmen gute Qualität liefern. Mit dem Siegel punkten zugleich ausführende Unternehmen am Markt für konstant hochwertige Leistungen. Doch es gibt noch einen weiteren Mehrwert, der inzwischen von ausführenden Unternehmen geschätzt wird:  Wer das Siegel beauftragt, erhält mit der Siegelurkunde eine beglaubigte Statistik über ein laufendes Jahr. „Zunehmend nutzen Unternehmen die Daten im Jahresverlauf, um die interne Qualitätssicherung zu steuern. Diese Daten stellen wir bei Bedarf auf Abruf bereit“, so Haacker.

Firmen können Antrag auf der Website stellen

Bereits jetzt laufen bei Siebert + Knipschild die Vorbereitungen für die Siegelvergabe 2021. Wer das Siegel beantragen möchte, findet hier das Antragsformular sowie eine detaillierte Auflistung der zu erfüllenden Kriterien. Da in die Wertung auch Projekte einfließen, bei denen nicht das ausführende Unternehmen, sondern zum Beispiel der Netzbetreiber die Prüfung veranlasst hat, ist eine entsprechende Einverständniserklärung erforderlich. Dafür steht eine Vorlage zum Download zur Verfügung.

Übersicht der Siegelträger 2020

Unternehmen System/ Hersteller
Aarsleff Rohrsanierung GmbH PAA-SF-Liner
PAA-G-Liner
iMPREG-Liner GL16
AKS Umwelttechnik GmbH Brandenburger Liner BB 2.5
Arkil Inpipe GmbH Berolina Liner
Berndt Rohr- und Kanalservice GmbH Berolina Liner
Dipl. Ing. H. Bendl GmbH & Co. KG SAERTEX-LINER® Typ M
SAERTEX-LINER® Typ S+
Diringer & Scheidel Rohrsanierung GmbH & Co. KG SAERTEX-LINER® Typ S+
SAERTEX-LINER® Typ M
Erles Umweltservice GmbH iMPREG®-Liner GL16
Fleer-Tech GmbH RS CityLiner®
Frisch & Faust Tiefbau GmbH Alphaliner 500G
Geiger Kanaltechnik GmbH & Co. KG Alphaliner 500G
GMB Riooleringstechnieken B.V. SAERTEX-LINER® Typ M
Huneke Kanalsanierung GmbH SAERTEX-LINER® Typ M
Insituform Rioolrenovatietechnieken B.V. Insituform GF-Liner
kan.d.i.s Kanaltechnologie GmbH SAERTEX-LINER® Typ S+
KATEC – Kanaltechnik Müller & Wahl GmbH Alphaliner 500G
LTS Lilie Tief- und Straßenbau GmbH SAERTEX-LINER® Typ M
Rainer Kiel Kanalsanierung GmbH SAERTEX-LINER® Typ M
SAERTEX-LINER® Typ S+
Rohr Frei Schnelldienst Axel Zimmerbeutel GmbH RS MaxLiner® Flex S
Rohrsanierung Jensen GmbH & Co. KG Alphaliner 500G
Sanierungstechnik Dommel GmbH Alphaliner 500G
STRABAG AG Berlin (Direktion Nordost) Alphaliner 500G
STRABAG AG Österreich Brandenburger Liner BB 2.5
Swietelsky – Faber GmbH Kanalsanierung SAERTEX-LINER® Typ M
tubus GmbH Leipzig iMPREG-Liner GL16
Brandenburger Liner BB 2.5
Werner Vollert GmbH & Co. KG Alphaliner 500G
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